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Videospiel-Chats für Eltern erklärt

Was Eltern über Kommunikation auf Discord und Co. wissen sollten

Erschienen am 7. August 2022 · Autorin Birte Frey

Wenn Sie sich vor Ihrem geistigen Auge jemanden vorstellen, der Videospiele spielt — wie sieht die Person aus? Das Klischee, das vielleicht auch Ihnen vor­schwebt, wenn Sie an Gamer*innen denken könnte sein: männliche Jugendliche, die allein zu Hause in ihrer Zockerhöhle im Keller vorm PC sitzen. Videospiele galten lange Zeit als Hobby von Nerds. Doch die Realität sieht ganz anders aus. In diesem Blogbeitrag bringen wir ein wenig Licht ins Dunkle!

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Mehr Diversität

58 Prozent aller Deutschen spielen. Das Durchschnitts­alter beträgt dabei 38 Jahre, knapp die Hälfte der Spieler*innen ist weiblich und das beliebteste Spielgerät hat heutzutage jeder von uns in der Hosen­tasche – das Smartphone. Und allein sind die Gamer*innen auch nicht. Dreiviertel von ihnen01 tauschen sich online über Videospiele aus.

  

Discord – eine der beliebtesten Apps

Einer der Orte, wo dieser Austausch stattfindet, ist die Plattform Discord, die für Instant Messanging, Sprach- und Videokonferenzen genutzt werden kann. Bei Jugend­lichen zwischen 12- und 19 Jahren liegt Discord auf Platz 6 der beliebtesten Apps nach WhatsApp und Instagram.02 Knapp 20 Prozent der Jugendlichen tauschen sich über das Spiel an sich aus, mehr als die Hälfte reden aber auch über Persönliches im Alltag, wie Liebeskummer und Stress in der Schule. Spielechats sind einfach ein Ort geworden, wo man sich mit seiner Peer Group aufhält.03

Kommunikation in Games

»Fast jede Gaming-Plattform bietet die Möglichkeit miteinander zu kommunizieren. Sei es durch Chat, Emojis oder dadurch, dass ich mein Mikro anmachen und losreden kann«, erklärt Medienpädagogin Romina Nölp, die bei den Digitalen Helden den Bereich Digitaler Notfall leitet. Dieser Austausch sei bei vielen Spielen einfach erforderlich, um Aufgaben zu lösen. Für die Kommunikation können interne Funktionen im Spiel, aber auch externe Plattformen wie Discord genutzt werden.

Häufig wissen Spieler*innen gar nicht, wer hinter dem anderen Account steckt. Das kann auch zu unangenehmen Situationen führen. »Es fällt einem einfach leichter, jemandem gemeine Sachen zu schreiben, den man nicht kennt«, sagt Nölp. (Cyber-)Mobbing und Ausgrenzung kommen deshalb häufiger vor.

  

Mehr Erklärungen

Eine Einführung zu den einzelnen Plattformen Dis­cord, Twitch, YouTube und Steam gibt es in der Aufzeichnung des Webinars Zocken, chatten, haten – wenn Gaming-Sprache toxisch wird.

Weitere Infos und Tipps für Eltern

  

Wenn Gaming-Sprache toxisch wird

»Leg‘ jetzt endlich den Boss um und loot‘ ihn, du Noob!« Das schreibt eine Spielerin in einem MMO. Sie haben nur Bahnhof verstanden? Übersetzt heißt das Ganze: »Jetzt besieg‘ endlich den Endgegner und sammel‘ die Beute ein, die er bei sich trägt, du Anfänger*in.« Das schreibt eine Spieler*in in einem Massively Multiplayer Online Game, also einem Online-Spiel, in dem ganz viele Menschen gleichzeitig auf einem Server spielen. Warum Spieler*innen sich so speziell ausdrücken, erfahren Sie in unserem Blogbeitrag Zocken, chatten, haten – wenn Gaming-Sprache toxisch wird.

  

Tipps für Eltern

Es ist deshalb ganz wichtig, dass Sie mit ihrem Kind immer über dessen Mediennutzung im Gespräch bleiben, auch die Anmeldung und die Einstellungen auf Videospielplattformen begleiteten, Altersfreigaben beachten und regelmäßig gemeinsam die Mediennutzung Ihres Kindes reflektieren.04 Ein besonderes Augenmerk sollten Sie dabei auf die sparsame Angabe von Daten legen. Erklären Sie Ihrem Kind, dass es weder seine Adresse noch den Namen seiner Schule online preisgeben darf und falls Ihr Kind eine Kamera beim Zocken verwendet, überprüfen Sie gemeinsam welche Einblicke andere User*innen vom Kinderzimmer bekommen könnten.

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Birte Frey

Verantwortungsbereich bei den Digitalen Helden
Marketing & Redaktion

Quellenangaben

01 · Deutscher Games-Markt 2021, game – Verband der deutschen Games-Branche e.V., 2021  game.de
02 · Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs), JIM-Studie, Jugend, Information, Medien, Basisuntersuchung zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger, 2021, mpfs.de/studien
03 · Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs), JIM-Studie, Jugend, Information, Medien, Basisuntersuchung zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger, 2018 mpfs.de/studien
04 · Discord: Die Chat-App aus der Gaming-Szene, SCHAU HIN!, gemeinsame Initiative von Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Sender Das Erste und ZDF sowie der AOK – Die Gesundheitskasse  schau-hin.info