#Heldennews

Mit Peer Power zu mehr Medienkompetenz

Medientrainings an Ihrer Schule umsetzen

Erschienen am 14. Oktober 2022 · Autorin Birte Frey

Viele Lehrkräfte sind damit überfordert, ihren Schü­ler*innen Medientrainings zu geben. Sie fragen sich selbst: Wie verhalte ich mich richtig im Web? Und sie kennen sich oft nicht gut genug mit Plattformen wie Instagram und Internetphänomen wie Fake News aus, um das Ganze ohne Hilfe von außen anzugehen. Unsicherheit überwiegt und das Gefühl entsteht: So kann keine Lehrkraft Me­dien­kom­pe­tenz vermitteln und Medien­schulungen halten.

4 Beispiele

Warum es Pädagog*innen schwer fällt, Medientrainings zu geben

  

Schnelllebigkeit des Internets

Dieses Gefühl wird noch durch die Schnelllebigkeit des Mediums Internet verstärkt. Was gestern noch angesagt war, ist heute schon wieder passé. Pädagog*innen müssen sich dauerhaft über neue Trends, Plattformen, Gefahren und Challenges im Web informieren, um up to date zu bleiben. Solche professionellen und individuellen Recherchen für Medientrainings sind neben ihrem normalen Arbeitspensum — Unterrichtsvorbereitung, Klausuren korrigieren, Streit schlichten — für Lehrkräfte kaum zu schaffen. Dabei ist ein regelmäßiges Medientraining so wichtig und wird von vielen Eltern dringend gewünscht! Denn leider reicht ein einmaliges Medientraining nicht aus, um Kindern und Jugendlichen alle Inhalte und Skills zu vermitteln, die sie brauchen, um sich bewusst und kompetent durchs Medium Internet zu bewegen.

  

Umfangreiche Themen

Die Themen für Medientrainings sind einfach zu umfangreich für einen Termin. Richtig komplex wird die Umsetzung solcher Medienschulungen zu digitalen Medien, wenn man bedenkt, dass solche Medientrainings ja nicht nur für eine Klasse, sondern im gesamten Jahrgang angeboten werden sollten. Eigentlich bräuchte es also an jeder Schule ein fortlaufendes Medientraining zu Themen wie Datenschutz, Fake News und Cybermobbing, um Schüler*innen zu informieren und zu schützen. Nur so können individuelle digitale Probleme, berechtigte kritische Fragen zum Medium Internet und der Umgang mit sozialen Medien gelernt und gewährleistet werden. Ein Training ist also viel zu wenig!

  

So gelingt das Medientraining an Ihrer Schule

Wie können Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter*innen diese Aufgabe auch noch stemmen ohne eine langwierige Weiterbildung zu absolvieren? Indem sie es nicht alleine machen! Mit dem Mentorenprogramm der Digitalen Helden bekommen sie einen Online-Kurs mit Modulen zu gängigen medienpädagogischen Themen gestellt. Es geht darum, die eigene Mediennutzung zu reflektieren: Was zeige ich online von mir? Wie sicher sind meine Passwörter? Aber auch darum, was die Kommunikation in diesem Medium so speziell macht. Zwei wichtige Inhalte im Mentorenprogramm sind deshalb die Bereiche Hate Speech und Cybermobbing-Prävention. Der Kurs enthält viele Videos und konkrete Aufgaben samt Aufgabenblättern, sodass Lehrkräfte sich viel Zeit in der Unterrichtsvorbereitung einsparen können und das ganze Schuljahr über ein wöchentliches, individuell auf ihre Schüler*innen zugeschnittenes Medientraining zum Umgang mit digitalen Medien abhalten können.

Mit Schüler*innen Medien kreativ nutzen

  

Eigene Videos drehen

In unserem Mentorenprogramm geht es aber nicht nur um Wissensvermittlung. Die Schüler*innen werden auch selbst aktiv und machen ihre eigenen Erfahrungen. Im Modul Kreative Tools im Netz lernen die Schüler*innen beispielsweise, wie sie mit der Kamera ihres Smartphones oder einer von der Schule oder von einem Medienzentrum ausgeliehenen Kamera ein Video als Trailer für ihre eigene Helden-Gruppe drehen. Ein tolles Projekt, das die Heldenbegleiter*innen auch als Workshop oder Training in der Projektwoche anbieten können. Dabei erhalten sie in mehreren Videos ein Coaching durch unseren Videoexperten Tommy. Dank des Smartphones kann heutzutage jedes Kind ein Video drehen.

  

Mit allem, was dazu gehört

Dass es aber bei einem professionellen Videodreh noch viel mehr zu beachten gibt, wenn beispielsweise O-Töne, also Ausschnitte eines Interviews, und Musik miteingebunden werden sollen, wissen viele nicht. Wie TV-Journalist*innen planen die Schüler*innen in diesem Modul des Digitale Helden-Mentorenprogramms deshalb ihr Video mit einem Storyboard und lernen außerdem, was es mit dem Urheberrecht und dem Recht am eigenen Bild auf sich hat. Neben Körpersprache, also non-verbaler Kommunikation, sind für den erfolgreichen Videodreh auch die Positionierung der Lichtquelle und ein ruhiger Aufnahmeort entscheidend. Diese und viele weitere Informationen erhalten die Jugendlichen in diesem Training im Mentorenprogramm.

  

Verwendungsideen

Die von den Jugendlichen erstellten Videos werden vielleicht nicht im Fernsehen ausgestrahlt wie die Kameraaufnahmen von Journalist*innen, aber sie können als Grundlage genutzt werden, um einen Auftritt im Internet, beispielsweise auf der Webseite der Schule für die Digitale Helden-AG zu schaffen oder um Eltern einen Einblick zu geben, was im wöchentlichen Angebot der Digitalen Helden so passiert. Die Schüler*innen können das Format auch nutzen, um eine Botschaft mit einem Statement zu einem Thema zu drehen, das ihnen wichtig ist oder sie werden selbst zum Medientrainer oder zur Medientrainerin, indem sie zum Beispiel ihr Video nutzen, um jüngeren Mitschüler*innen Tipps und Tricks zu Möglichkeiten eines Videodrehs zu geben.

Wenn Schüler*innen selbst Medientrainings geben

Ein weiterer wichtiger Baustein ist unser Peer-to-Peer-Prinzip. Jugendliche werden in unserem Mentorenprogramm auf Augenhöhe in die Vermittlung von Medienkompetenzen jüngerer Schüler*innen eingebunden. Pädagog*innen und Schüler*innen lernen so gemeinsam mit den Herausforderungen von Social Media umzugehen. Die Trainings, die die Schüler*innen selbst zu Themen wie Sozialen Netzwerken durchführen, nennen wir Klassenbesuche. In diesen Medientrainings vermitteln ältere Mentor*innen ihren jüngeren Mitschüler*innen zum Beispiel, warum Respekt im Klassenchat wichtig ist und erarbeiten gemeinsam mit ihnen Regeln für ihren Klassenchat. Diese Art von Medientraining oder Seminar ist eine richtige Entlastung für Lehrkräfte und ein toller Baustein für ein Medienkonzept an der Schule — auch in Sachen Mobbing-Prävention.

4 Beispiele, wie Schüler*innen im Mentorenprogramm selbst unterrichten

Im folgenden Video erklärt der Mitgründer der Digitalen Helden, Florian Borns, warum Schüler*innen Social-Media-Unterricht geben sollten. Er erzählt von einigen Beispielen, bei denen ältere Schüler*innen ihre Erfahrungen zu Medienthemen weitergeben und Eltern und Pädagog*innen Einblicke in die Medienwelt von Jugendlichen gegeben haben, die ihnen sonst verwehrt bleiben.

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Vimeo.

Video laden

Neugierig geworden?

Falls Sie jetzt neugierig geworden sind, informieren Sie sich gerne hier weiter über das Mentorenprogramm der Digitalen Helden.

Ihre Autorin

Profilbild von Birte Frey

Birte Frey

Verantwortungsbereich bei den Digitalen Helden
Marketing & Redaktion